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Reisebericht Sri Lanka – Sigiriya, Nuwara Eliya & Udawalawe | a&e erlebnisreisen

Von Colombo bis zur Südküste

Anfang Dezember. Das Wetter ist nass und eiskalt. Sowohl vor als auch nach der Arbeit scheint kein Tageslicht. Es ist dunkel. Wenn Schnee fällt, schmilzt er sofort und durchnässt die Schuhe. Falls es nicht taut, ist die weiße Pracht spätestens am Folgetag zu einem vom Autoabgas versifften, braunen Kristallhaufen verkommen. Selbst die Hunde vermeiden ausgedehnte Spaziergänge am mit Kieselsteinen verschütteten Bürgersteig. Es ist Winterbeginn in einer zentraleuropäischen Großstadt.

Doch während sich die dysphorischen Verstimmungen der drohenden Winterdepression immer lauter und lauter aufdrängen, kommt wie aus dem Nichts der rettende Gedanke: „Wir könnten auf Urlaub fahren“. Doch wohin? Hinsichtlich der Reisezeit wäre Asian interessant. Dort gibt es ja einiges an Auswahl. Hätte ich doch bloß während der Schulzeit etwas besser in Geographie aufgepasst. In Thailand war mittlerweile schon jeder. Auch Vietnam wird langsam touristisch. Indien kommt als Vaterland des Gang-Rapes nicht in Frage, aber Curry schmeckt sehr gut. Die kleine Insel südöstlich davon, Sri Lanka, wäre eine Option. Dort gab es bis vor wenigen Jahren auch noch einen blutigen Bürgerkrieg mit zahlreichen Kriegsverbrechen. Das könnte das Land vor den negativen Folgen des Massentourismus geschützt haben.

Der schnell besorgte Reiseführer liest sich mehr als vielversprechend. Gewürze, Ayurveda (was auch immer das genau sein soll), Elefanten, Strände, Tempel, Buddha und Tee klingt jedenfalls viel sympathischer als Winterdepression, Psychotherapie und Serotonin-Wieder-Aufnahme-Hemmer einmal täglich morgens nüchtern. Selbst die Flugverbindung ist unkompliziert und der Chef ist mit zwei Wochen Urlaub im Jänner einverstanden. Perfekt, der Flug ist gebucht. Wir fliegen also auf Urlaub nach Sri Lanka. Doch was tun wir dann dort eigentlich? Nach gemeinsamem Brainstorming fiel die Antwort schnell auf eine Mischung aus Inselrundreise und Strandurlaub. Auf die Ziele der Rundreise konnten wir uns schnell und konfliktfrei einigen, doch die Planung und Buchung der einzelnen Hotels und Transfers gestaltete sich zunehmend kompliziert in den raren Freiräumen einer 70-Stunden-Arbeitswoche. Auch der Zeitpunkt des Abflugs rückte immer näher und näher.

Zum Glück brachte uns ein naher Verwandter auf die Internetseite von a&e erlebnis:reisen. Der erste Eindruck war sehr sympathisch und auch das telefonische Gespräch über unsere Wünsche und Vorstellung wurde bereits am Folgetag von der sehr freundlichen und kompetenten Mitarbeiterin Frau Lohse um einen individuell für uns zusammengestellten Reisevorschlag ergänzt – großartig. Reisebüroveranstaltung verband ich bis jetzt immer mit Heizdecken, großen Autobussen und Menschen über 75 Jahren mit körperlichen Gebrechen und unbändigbarem Meteorismus. Dass es perfekt auf persönliche Wünsche zugeschnittene Individualreisen gibt, die man sich dann auch noch leisten kann, wusste ich nicht. Frau Lohse meinte wir sollten uns schnell für oder gegen die einzelnen Hotels entscheiden, da wir für die Hauptsaison schon sehr kurzfristig dran sind. Das konnte ich zwar nicht ganz nachvollziehen, immerhin waren noch fast 14 Tage Zeit bis zum Abflug, doch wir waren so und so begeistert und sagten sofort zu.

In den Tagen vor Abflug war von winterdepressiven Verstimmungen gar nichts mehr zu spüren, der Start unserer Reise rückte mit großen Schritten immer näher und auf einmal waren wir nach einem unkomplizierten, angenehmen Flug in Colombo, Sri Lankas Hauptstadt, angekommen.

Der erste Eindruck von Colombo war toll. Die Sonne strahlte. Es war glühend heiß. Die Menschen waren allesamt von Anfang an freundlich, unaufdringlich und wirkten glücklich. Die Straßen waren quirlig und belebt. Fröhlich vor sich hin hupende Tuk Tuks zogen an uns vorbei. Die vielen kleinen Geschäfte nebeneinander erzeugten ein eindrucksvoll buntes, vielseitiges Straßenbild. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in einer asiatischen Großstadt und war total begeistert. Auch zum Essen fanden wir ein sympathisches Restaurant mit verschiedenen ausgezeichneten Curry Gerichten. So konnte es weitergehen.

Als wir wieder im Hotel eintrafen, wurden wir gleich informiert, dass uns unser Guide und Fahrer morgen zeitig in der Früh für die Rundreise abholt und nach einem tiefen und festen 10-stündigen Jet-Lag Schlaf und darauffolgendem köstlichen Frühstück mit frischen regionalen Früchten lernten wir ihn kennen. Wijay war ein circa 50-jähriger immer lächelnder Singhalese mit freundlicher Ausstrahlung und guten Englischsprachkenntnissen, mit dem sich wie von selbst schnell und unkompliziert eine freundschaftliche Beziehung aufbauen ließ. Bereits nach der ersten halben Stunde Autofahrt waren wir heilfroh über ihn als Fahrer. Nie und nimmer wäre eine Erholung während des Urlaubs möglich gewesen, hätten wir uns selbst durch die Wirren des lokalen Straßenverkehrs kämpfen müssen.

Das Ziel unserer zweiten Station war Sigiriya, von wo aus wir noch am gleichen Tag die Felsenfestung besichtigten. Der Aufstieg über die zahlreichen steinernen Treppen und Leitern war anfangs durchaus anstrengend, wurde jedoch bereits auf halber Strecke durch die drallen Riesenbrüste der 22 zuversichtlich lächelnden Wolkenmädchen belohnt. Bei also insgesamt 44 wunderschönen, im Felsen versteckten, gut erhaltenen Riesenbrüsten waren die paar Stufen nicht der Rede wert. Die anschließende zweite Hälfte des Aufstiegs wurden wir von einem aufmüpfigen Makaken begleitet, der uns bis zum höchsten Plateau verfolgte. Wahrscheinlich war dieser Makake der bis dahin einzige penetrant aufdringliche Einheimische der Insel. Die Aussicht von der Spitze der Felsenfestung war fantastisch. Wir blickten abwechselnd auf unsere begeisterten Gesichter und das wunderschöne Grün des uns umgebenden Regenwaldes, während das langsam untergehende Sonnenlicht rötlich an der Felswand schimmerte. Laut der Reiseführer-Legende wurde die Felsenfestung von einem Königssohn erbaut, der aus finanziellen Nöten seinen Vater tötete und sich dann vor der Rache und dem Neid seines Bruders verschanzte. Was im Reiseführer brutal und unbarmherzig klingt, wird während der wunderschönen Aussicht vom Felsen beinahe irgendwie nachvollziehbar – man sagt doch, jeder Mensch hat seinen Preis. Gegen Abend wurden wir von Wijay in unser Hotel gebracht, von welchem man in ungefähr einem Kilometer Entfernung den aus der Ebene herausragenden Sigiryia-Felsen aus dem Infinity Pool heraus bestaunen konnte.

Für den nächsten Tag stand die Ruinenstadt Anuradhapura auf dem Programm. Diesen buddhistischen Wallfahrtsort besichtigten wir gemeinsam mit unserem Guide, einem gläubigen Buddhisten, der uns in die verschiedenen religiösen Bräuche einführte. Am ganzen Gelände verbreitete sich der Sandelholzduft von den Räucherstäbchen der Opfergaben und von überallher tönten die stimmungsvollen Choräle der Betenden. Vom Buddhismus kannten wir bis dahin nicht viel mehr als die europäische, romantisierte Darstellung adipöser Genügsamkeit durch großteils gescheiterte Existenzen, die ihr Burnout und ihren Selbsthass mit Aussteigertum, Meditation und der Verherrlichung fremder Religionen zu dämpfen versuchen. Die andächtige Atmosphäre der mit aller größter Mehrheit tief gläubigen Besucher dort erzeugte jedoch ehrliche Gänsehaut, selbst für glühende, fundamentalistische Atheisten.

Am Morgen des nächsten Tages brachen wir auf nach Kandy, der zentralen Königsstadt Sri Lankas. Auf dem Weg dorthin besichtigten wir noch die sehr ansehnlichen Höhlentempel in Dambulla. Auch diese mussten durch eine Bergbesteigung erarbeitet werden und auch auf diesem Aufstieg wurden wir von einer großen Makaken-Bande begleitet. Einer davon versuchte am Gipfel einer Touristin eine Kräcker-Packung zu rauben. Für einen Außenstehenden war es ein Kampf auf Augenhöhe ohne klaren Sieger. In Kandy gab es dann das nächste Highlight, den buddhistischen Zahntempel mitsamt authentisch einheimischer Führung durch unseren Guide. Der Tempel liegt mitten in der Stadt, an einem riesigen künstlich angelegten See, mit ebenso andächtiger Atmosphäre wie in Anuradhapura am Tag davor. Überall funkeln goldene Buddha-Statuen und man wird von betenden Gläubigen permanent freundlich angelächelt. Angeblich finden in dem Tempel einmal jährlich prachtvolle Umzüge mitsamt Fanfare und geschmückter Elefanten statt, wovon Wijay uns begeistert erzählte. Die Nacht verbrachten wir in einem Hotel namens Sky Pavillon, bestehend aus insgesamt fünf Zimmern an der Spitze eines Berges mit großer Glasfassade und einem wunderschönen Panorama – toll.

Von Kandy ging es mit dem Zug weiter ins Hochgebirge. Unser Fahrer brachte uns mit dem Auto zum Bahnhof, zeigte uns das richtige Gleis und erwartete uns dann mitsamt dem Gepäck am Ankunftsbahnhof nahe Nuwara Eliya. Der Zug selbst war rammelvoll und zunächst ohne Chance auf einen Sitzplatz, doch die Atmosphäre war einzigartig. Bis auf einige wenige Rucksacktouristen war der Zug gefüllt mit gut gelaunten Einheimischen, die sich miteinander lautstark unterhielten. Hin und wieder tauchten Essensverkäufer auf, mit geflochtenen Körben voller gerösteter Nüsse, Mandarinen oder Samosa. Nach kurzer Wegstrecke verließ der Zug das Stadtgebiet und führte uns bergauf und -ab durch das Hochgebirge Sri Lankas. Die Region dort ist bekannt für ihre zahlreichen Teeplantagen, was sich sowohl durch prachtvolle grüne Farben an den steilen Berghängen als auch durch einen wohltuenden Jasmintee-Duft bemerkbar machte, der unser gesamtes Zugabteil durchflutete. Unvorstellbar, dass in derart wunderschöner Atmosphäre tausende Menschen in 12-stündigen Schichtdiensten sechs Tage die Woche als Teepflückerinnen und Teepflücker für vier Euro Tagesgage ausgebeutet werden.

Unser Zielort war Nuwara Eliya, ein kleines Städtchen in den Bergen, dem man die frühere britische Besatzung noch durchaus anmerkte. Neben einem Postamt im kolonialistischen Landhausstil gab es einen riesigen Garten mit kurz gestutztem Rasen und zu guter Letzt mitten im Stadtzentrum einen 18-Loch-Golfplatz, auf dem man sich in authentischer Atmosphäre von gebückten Singhalesen die schwere Golftasche tragen lassen kann. Als Nichtgolfer verschlug es uns hingegen auf einen liebevollen Markt mit wundervoll bunten Gemüseständen und laut ihre Produkte anpreisenden Händlern. Die Wahl des Abendessens wurde einem dort demnach sehr leicht gemacht.

Für den nächsten Morgen stand eine Wanderung auf dem Programm. Bereits um sechs Uhr früh brachte uns ein Jeep auf die Hochebene des Naturschutzgebietes Horton Plains, von wo aus uns ein 3-stündiger Rundwanderweg durch das Areal führte. Die Attraktionen des Weges bildeten die Aussichtspunkte Mini World’s End  und World’s End mit jeweils kilometerweiten Blicken auf die umliegenden Gebirge. Nicht weniger interessant waren die sich auf den Aussichtspunkten sammelnden Gruppen älterer chinesischer Touristen, die sich kreischend in spektakuläre Posen an den felsigen Abgrund warfen, nur mit einem Selfie-Stick bewaffnet auf der Jagd nach dem besten Urlaubsfoto. Scheinbar sind durch den quantitativen Konkurrenzdruck auch die Auflagen für ein eindrucksvolles Urlaubsfoto größer als bei uns in Europa. Wahrscheinlich opfern für dieses im Jahr mehr Chinesen ihr Leben als Europäer im Straßenverkehr, wobei mir konkrete Zahlen dazu nicht bekannt sind. Der Blick in den Abgrund und die umliegende Region ist jedoch wirklich eindrucksvoll. Am Rückweg der Rundreise passierten wir noch die Wasserfälle Baker Falls und verspeisten den vom Hotel mitgegebenen Proviant picknickend am Ufer eines kleinen Sees. Am Nachmittag verschlug es uns spazierengehend in eine kleine Siedlung nahe Nuwara Eliya, wo uns aus Wellblechhütten kleine Kinder in wunderschönen Gewändern entgegeneilten mit der Bitte nach einem Schreibstift oder von ihnen ein Foto zu machen. Auch die Eltern begrüßten uns nach kurzer Zeit und wollten ebenfalls fotografiert werden. Die so stolz, würdevoll lächelnden Gesichter der für unsere Verhältnisse in ärmsten Verhältnissen lebenden Bevölkerung zu beobachten, war mitunter sicherlich eine der eindrucksvollsten und schönsten Erfahrungen der gesamten Reise.

Die vorletzte Station des Trips war der Udawalawe Nationalpark, berühmt für seine Vielzahl an Vögeln und Elefanten. Auch dort wurde für uns ein wunderschönes Hotel gebucht, mit eigenem Biogemüsegarten und einem Pfauenpärchen, das jeden Nachmittag auf Besuch kam, sowie einigen älteren britischen Vogelfanatikern mit Tarngewändern, riesigen Ferngläsern und beigen Safarihüten auf kahlweißen Köpfen. Beim Sonnen am Pool mit den zwitschernden Melodien der einen umgebenden hundert verschiedenen Vogelarten schliefen wir ein und holten uns so unsere ersten leichtgradigen Verbrennungen, doch bereut wurde nichts. Zum Abendessen gab es eine Auswahl an über zehn verschiedenen vegetarischen Curries. Wir haben alle probiert und sie waren alle köstlich. Unsere ersten Elefanten im Udawalawe Nationalpark sahen wir bei der morgendlichen Fütterung im Elefantenwaisenhaus. Ganz im Gegensatz zu unseren anfänglichen Befürchtungen war das kein Zoo oder Sea World für Dickhäuter, sondern der ehrliche Versuch verstoßenen Tieren ein Heranwachsen in natürlicher Atmosphäre zu ermöglichen, um sie nach einigen Jahren wieder in die Natur zu entlassen. Auf der Safari am Nachmittag haben wir dann sicher einige frühere Mitbewohner der Elefantenwaisenhaus-Community zu sehen bekommen, wahnsinnig eindrucksvoll. Wasserbüffel und Elefanten waren nur wenige Armlängen entfernt und Zweitere einmal sogar fast mit dem Rüssel bis in unseren Jeep reichend. Fast vier Stunden konnten wir ihren Alltag beobachten, was leider viel zu schnell verging. Ein wirklich absolut empfehlenswertes Erlebnis und ein weiteres Highlight der Sri Lanka-Rundreise.

Zum krönenden Abschluss des Urlaubs ging es an die Südküste der Insel nach Dikwella in ein kleines Strandhotel. Zum Empfang gab es Longdrinks aus Kokosnüssen. Das Hotelareal bestand aus einigen wenigen Bungalows mit Strandblick. Der Eingangsbereich und das Badezimmer waren offen und direkt mit der Natur verbunden, sodass man sich beim Duschen je nach Tageszeit in den Sternen oder im Meer verlieren konnte. Das ganze Hotel war harmonisch mit warmen bunten Farben durchzogen. Täglich wurden Yoga und Meditation angeboten. Der Strand war weiß, das Meer hellblau. Rund um die Uhr gab es regional saisonales Obst und auch das Essen, wir buchten Halbpension mit mehrgängigen raffinierten Frühstück- und Abendmenüs, war täglich köstlich. Unseren Erwartungen hätte, wie schon während der Reise zuvor, nicht besser entsprochen werden können und die Tage und Nächte dort waren der Ideale Abschluss des  perfekt gelungenen Urlaubs.

E & P

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