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Reisebericht Äthiopien – Äthiopiens Westen

a&e unterwegs in Äthiopien – Eine Reise zu den Menschen

Dienstagmorgen. Ich sitze mit meinem Reiseleiter Biniam und unserem lokalen Guide Schammi im Geländewagen. Es ist der sechste Tag auf meiner Reise durch den noch weitgehend untouristischen Westen Äthiopiens. Die Fahrt führt uns Richtung Bambesi, etwa 60 Kilometer von der südsudanesischen Grenze entfernt. Ich freue mich auf das Dorf und dessen Bewohner, die der Gruppe der Komo angehören. Über eine vom Regen rutschige Piste und durch kleine Bachläufe geht es immer weiter in die fast dschungelartig wirkende Gegend. Ohne Allradantrieb undenkbar. Eine ganze Zeit zieht die spärlich besiedelte Gegend an uns vorbei. Angekommen im Komo-Dorf bringen wir den Wagen zum Stehen. Etwa sieben Frauen stehen mit neugierigem Blick auf der Wiese. Die Augen wandern von mir zum Fahrzeug und wieder zurück zu mir. Als ich gemeinsam mit Schammi aussteige sind die Frauen schon zu zehnt. "Selam", sage ich. Ein Wort zur Begrüßung und die Frauen kommen näher. Einer nach der anderen soll ich die Hand schütteln und immer mehr Frauen und Kinder kommen angelaufen. Große Augen blicken aus den Kindergesichtern und aufgeregtes Getuschel beginnt. Plötzlich kommt eine der Frauen auf mich zu. Mit einem riesigen Grinsen tippt sie mich an. Spricht mit mir. Immer wieder werden ihre Worte durch ein Lachen unterbrochen. Mein ratloses Gesicht scheint ihr zu verraten, dass ich nicht ansatzweise verstehe, was sie mir sagen will. Also zeigt sie mir, was sie meint: Vom Boden hebt sie ein Stück Stroh auf und steckt es in das kleine Loch in ihrem rechten Nasenflügel. Großes Gelächter bei uns allen, als ich es endlich begriffen habe: Mein Nasenpiercing – unsere Gemeinsamkeit!
Sie zeigen mir ihr Dorf. Immer wieder soll ich Fotos machen. Beim Blick auf meine Kamera amüsieren sie sich ausgelassen. Ich beuge mich zu den Kindern, um auch ihnen die Bilder zu zeigen. Mit den Fingern deuten sie zuerst auf das Bild, dann auf die Person, die fotografiert wurde. Ihr unbeschwert-kindliches Gelächter scheint nicht aufzuhören. Und dann wollen sie ein gemeinsames Foto mit mir, bevor wir Abschied nehmen müssen. Noch lange spukt mir dieser Tag im Kopf herum. Was für Begegnungen, was für ein Erlebnis!
Und der Rest meiner Reise? Ich habe Natur erlebt, lange Strecken über unbewohnte Berge zurückgelegt, den von der Straße aufsteigenden Wasserdampf nach einem prasselnden Regenschauer bestaunt und die schon vor der Regenzeit unheimlich grüne Landschaft Äthiopiens entdeckt. Ich habe gewaltige Wälder in mystischen Nebelschwaden versinken und riesige Schmetterlinge vom Boden abheben sehen. Ich konnte Teepflücker auf der Plantage beobachten, Bauern mit Ochsen beim Pflügen ihrer Felder fotografieren und Frauen mit schweren Lasten auf Rücken oder Kopf zum nächstgelegenen, jedoch immer noch weit entfernten Markt laufen sehen. Mir begegneten berittene Pferde und lastentragende Esel. Zwischendurch immer mal wieder ein farbenfroh geschmücktes Fahrrad. Ich traf auf bangende, hoffende und feiernde Menschen. Meine Reise führte mich vorbei an Trauerzügen, Krankentransporten und Hochzeiten, zum größten Kloster des Landes, zu Flüchtlingslagern und zu Ärzte ohne Grenzen. Ich habe die Menschen besucht, große und kleine Hände geschüttelt, verbindende Gemeinsamkeiten festgestellt und mir mit liebevoller Geste Kuhmist von der Hand wischen lassen, nachdem ich beherzt hineingelangt habe. Es wurde über mich geredet, vor allem wurde jedoch gemeinsam gelacht, gestaunt und neugierig beobachtet. Ich war der "ferenji", der Ausländer, der am Ende Muskelkater vom Winken und Kieferschmerzen vom Grinsen hatte. Dem die neugierigen aber schüchternen Kinder auf den Straßen und Märkten freudig jauchzend hinterhergelaufen sind und der immer wieder Fotos machen sollte. Schlaf fand ich in guten Hotels, einfachen Unterkünften mit Gemeinschaftsbad oder aber auch einfach während der Fahrt. Ich habe meine Mangos wie die Locals gegessen, Avocadosaft, Araki und Kaffee getrunken. Was ich mit nach Hause nehme? Kaffee, Gewürze, zwei Baumwollblüten, einen rostigen Nagel und einen Haufen guter Erinnerungen. Was ich in Äthiopien gelassen habe? Ein wenig Geld, mein mich stetig auf Reisen begleitendes Tuch, die ein oder andere Träne der Freude und ein kleines Stück meines Herzens.

Gesa Löschen

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